Der Wetterbericht für heute ist durchwachsen, wir schlafen aus und machen uns mit Regenhosen im Gepäck gegen zehn Uhr mit dem Velo auf den Weg nach Saksun. Es geht zuerst wieder über die Brücke, die die Insel Eysturoy mit Streymoy verbindet. Danach verlassen wir die vielbefahrene Strasse und fahren durch das Tal Saksunardalur. Es fahren zwar mehrere Touristen mit demselben Ziel vorbei, uns begegnen aber vor allem aber Schafe, Gänse und andere Vögel. In Saksun gibt es ein kleines Museum in einem Bauernhaus, leider öffnet dieses aber erst Mitte des Monats. Die örtliche Kirche wurde 1858 eingeweiht, stand zuvor in Tjørnuvík, wo sie abgebaut wurde. Die Aussenmauern sind aus Stein, durchs Fenster blickend – leider war auch diese Kirche verschlossen – ist zu erkennen, dass Innenwände, Stützbalken und der Altar aus Holz sind und wohl diese aus Tjørnuvík stammen. Vorgelagert befindet sich ein kleiner Friedhof, wo sich ein Mutterschaf und sein Lamm am grünen Gras satt fressen. Als sich die beiden einem der Gräber nähern, reklamiert der Austernfischer lautstark. Die beiden Schafe stören sich aber nicht im Geringsten dran. Als das Mutterschaf dann aber auch noch dort rumtrampelt, wo der aufgeregte Vogel sein Nest hat, verjagen wir die beiden Schafe vom Friedhof. Die anderen Besucher sind etwas erstaunt, ob unserem Verhalten. Wir erklären. Der Vogel läuft immer noch nervös hin und her. Was machen die Touristen – gehen mit ihrem Handy nah ans Grab, um ein Foto vom Nest zu schiessen… Als dann endlich alle wieder von dannen ziehen, hat der Vogel wenigstens bis zum nächsten Ansturm, der in einer kleinen Gruppe Asiaten erfolgt, seine Ruhe. Immer noch trockenen Fusses fahren wir gemeinsam wieder zurück und Philipp macht noch einen Abstecher ans Meer nach Tjørnuvík. Mir entgehen spektakuläre Klippen, dafür sind endlich meine Fotos aussortiert und bearbeitet – morgen ist ja auch noch ein Tag und das Wetter soll noch besser werden.