Es gibt hier Jobs, deren Sinn sich uns nicht sogleich erschliesst. Im Stadtzentrum stehen an wenig befahrenen Strassenkreuzungen ohne Ampel Verkehrskadetten. Meist ältere Männer in Uniform mit Trillerpfeife. Auf der obligaten Jagd nach dem Kleinen Prinzen sind wir in einem grossen Buchladen im bis zum letzten Platz besetzten Lift auf einen besonderen (Studenten)job gestossen: Eine junge Frau hat angesagt, wo der Lift als nächstes halten wird. Wir haben angenommen, dass die ständig vor sich hin murmelnde in Uniform das tut. Einer weiteren interessanten Aufgabe sind wir heute Morgen begegnet. In der Bahnhofsstrasse von Fuchu darf man ab zehn Uhr morgens sein Rad abstellen. Das wird dann von einem älteren Herrn in einer grünen Warnweste, der etwa einen Abschnitt von 20 Metern betreut, gerade ausgerichtet. Wer vor zehn Uhr auf den Zug muss, darf sein Velo nicht in diesen Abschnitten parken und wird kurz vor zehn auch ermahnt, das erst ab zehn Uhr zu tun.
Die Grünanlagen in der Stadt, die in rosa, pinker und weisser Pracht erstrahlen, werden diese Tage von allen in Beschlag genommen. Es wird fotografiert, gepicknickt und flaniert. Das Bestaunen der Blütenpracht ist auch einer unserer heutigen Programmpunkte.
Am Abend fahren wir in Richtung Hafen, wo meine musikalische Weiterbildung stattfindet. Faszinierend, was für ein grosses und durchmischtes Publikum sich für eine deutsche Heavy Metal Band begeistern lässt. Es hat nicht nur schwarz gekleidete langhaarige Männer und dunkel geschminkte Frauen, sondern zahlreiche Leute in Business-Kleidung und viele Leute, die ich an einem solchen Konzert nie und nimmer erwartet hätte.