Ekonomi war ausverkauft, weshalb wir am Vortag ein Ticket für die Klasse Bisness buchten für den Zug um 8:20 Uhr in Richtung Bandung. Zum Frühstück gibt es frisch gepressten Orangensaft, der nach Mandarinen schmeckt und mit Omelette gefüllte Toastbrote. Die kurze Strecke zum Bahnhof können wir zum Glück zu Fuss zurücklegen. So sind wir nicht auf ein Taxi angewiesen, müssen uns aber am dichten Verkehr vorbei zum Bahnhof schlängeln. Dort angekommen ist das Ticket durch Eingeben des Buchungscodes rasch ausgedruckt und wir können bereits auf das Perron. Uns ist allerdings nicht klar, auf welchem Gleis der Zug fährt. Wir sehen zwar viele Leute, aber keine Schilder, wo angegeben ist, welcher Zug auf welchem Perron fährt. Ich erkundige mich bei einem Uniformierten. Er zeigt mir, wo wir warten sollen. Dort schickt mich aber ein anderer Uniformierter wieder zurück. Ich bin etwas verwirrt. Der erste Uniformierte merkt das und deutet dem anderen, dass wir auf der anderen Seite des Gleises warten sollen. Kurz darauf meint er der Verwirrung Stiftende der Zug fahre auf dem Gleis 4 – wo wir bereits stehen – weist uns aber den Weg zum Gleis 3. Wir sind verwirrt. Zum Glück hat es aufmerksame Passagiere, die wissen, wie der Hase läuft und uns sagen, dass wir warten sollen, wo wir bereits sind. Der erste Zug fährt ab, das andere Perron wird frei, alle strömen dorthin, kurz darauf fährt der Zug ein. Die uniformierten Herren machen mit Trillerpfeifen auf den einfahrenden Zug aufmerksam. Eine Über- oder Unterführung gibt es nicht. Wir steigen ein und kurz darauf geht es auch schon los. 12 Minuten früher als wir meinten, bereits um 8:08 setzt sich der Zug in Bewegung. Diese Zeit ist auch auf dem Ticket aufgedruckt – es lohnt sich also, rechtzeitig am Bahnhof zu sein!
Sitzen ist Gift für meinen Rücken. Ich versuche zwar regelmässig aufzustehen und einige Schritte zu laufen, aber eine Besserung spüre ich nicht. Morgens hab ich eine Ponstan genommen, das dämpft den Schmerz wenigstens für einige Stunden. Nach Abklingen finde ich es dann aber umso mühsamer. Mir graut vor dem langen Heimflug.
In Bandung angekommen kaufen wir sogleich das Bahnticket für die Weiterfahrt nach Jakarta. Ein Mann mit einem Autoschlüssel in der Hand hat mich erspäht und folgt mir nun auf Schritt und Tritt. Er zeigt (ungefragt) wo wir das Ticket kaufen müssen und erklärt mir den Automaten, obwohl auch jemand von der Bahngesellschaft da ist, der dies macht. In solchen Momenten sehnen wir uns nach den zurückhaltenden Kirgisen.
Auch ohne Hilfe des Herrn gelangen wir zum Hotel, das unser Taxifahrer als very nice beschreibt. Nun, unter very nice verstehe ich zwar nicht ein fensterloser Raum und zwei kleine Kakerlaken im Bad, aber für zwei Nächte ist es ok. Zudem kann man für den Preis wohl nicht mehr erwarten.
