Schon im Bett liegend wird mir klar: der Muskelkater in den Beinen könnte heftig werden. Wieder gibt es ein leckeres Frühstück von Nuru: Rührei mit Tomaten und Käse sowie Toastbrot ohne Rinde. Dass man Toastbrot ohne Rinde kaufen kann, ist mir neu.
Vom Mann und Sohn der Haushälterin werden wir auf dem Töffli nach Kandidi chauffiert und dort bei einem der Busse, die nach Mataram fahren, abgesetzt. Etwas Geld wechselte den Besitzer – fürs Fahrgäste vermitteln gibt es wohl ein Trinkgeld. Der Komfort in den anderen beiden Bussen sieht ziemlich identisch aus. Auch hier wird schnell klar: das wird eine lange Fahrt werden. Immerhin sind wir die ersten und haben freie Sitzwahl. Direkt hinter dem Fahrer ist ungünstig, wie ich auf der ersten Fahrt feststellen durfte. Da sind die Füsse nur rund 10 cm tiefer als die Sitzhöhe. Auch die Plätze direkt unter den Lautsprechern kann ich inzwischen ausschliessen. Direkt neben den beiden Türen ebenfalls, da zieht es ständig, da die Türen auch während der Fahrt dauernd offen sind. Die ersten beiden Stunden kommen wir kaum voran, ständig hält der Bus wieder an, Männer, Frauen und Kinder mit vielen Säcken und Taschen steigen ein. Die grösseren Gepäckstücke landen auf dem Dach. Die Kaffeesäcke werden im Gang gestapelt. Als fast alle Plätze besetzt sind, geht es schneller voran. Auch die Strassen sind in einem recht guten Zustand, was ein zügiges Vorankommen ermöglicht. Dennoch gibt es einige weiteren Stopps – es steigen zwar nicht immer Leute zu, manchmal wird nur ein Sack hoch- oder reingehievt oder irgendwelche Dokumente zum Transport überreicht.
Das lange eingequetschte Sitzen wird bald mühsam. Morgens dachte ich ja noch, gut, dass ich mit diesem Muskelkater nicht weit laufen muss. Aber das stille Verharren mit Muskelkater wie ich ihn noch nie hatte, ist wesentlich mühsamer – Bewegung wäre wohl besser gewesen. Am nervigsten ist aber, dass alle Männer rundherum ständig am Qualmen sind. Ich habe noch keine Frau mit Zigarette gesehen, auch viele Jünglinge haben einen Glimmstängel zwischen den Lippen.
Nach gut 12 Stunden geht es auf die Fähre – eine willkommene Abwechslung und man kann die fahrende Blechbüchse für 1.5 Stunden verlassen. Auch hier dasselbe Bild wie zuvor: während die Ausländer ihren Abfall sorgsam einpacken, schmeissen die Einheimischen (oder wenigstens die überwiegende Mehrheit) einfach ALLES auf den Boden, egal wo sie gerade sind. Die Holländer hinter uns kaufen sich auf dem Schiff Erdnüssli. Die Schalen landen in einer Tüte. Der Mann auf der Bank nebenan schmeisst alles direkt auf den Boden. Unter der Sitzbank der Familie etwas weiter vorne türmen sich munter Bananenschalen, Brotreste, Plastikverpackungen usw. Auf der Insel Lombok angekommen müssen nochmals einige Kilometer im Bus bis Mataram bewältigt werden. Summa summarum: wir sind zu alt, um so zu reisen, wie die Locals, haben aber vieles gesehen!