Im Fluss

Distanz (km) von nach up (m) down (m) Temperatur Strasse Highlights
33 Sokhcharv Biwak Khorog 216 178 angenehm gut

 

 

Bewässerung auf 

afghanischer Seite

Wir haben gestern erneut keinen Wecker gestellt und fahren erst um halb neun bei angenehmen 22° los. Das Tal bleibt offen und weit. Auf der anderen Talseite sind die afghanischen Dörfer mit ihren Bewässerungssystemen zu bewundern. Der Panj scheint Hochwasser zu führen, denn viele Bäume stehen im Wasser. Wir sehen Kühe inmitten des Flusses auf einer Insel weiden. Wie und ob die Viecher erreicht und gemolken werden können, ist uns schleierhaft. Die Tagesschwankungen des Wasserstandes scheinen nicht allzu gross zu sein. Bei einem kurzen Stopp sehen wir zwei Schmutzgeier hoch oben in den Lüften, davor wie schon seit Tagen zahlreiche Wiedehopfe. In den Dörfern rennen wieder viele Kinder auf die Strasse und wollen abklatschen. Je nach Strasse ist das manchmal gar nicht so einfach. Ausserhalb eines Dorfes waren drei Jungs auf der Strasse. Der eine hatte einen langen Stecken in der Hand. Ich traue der Sache nicht so ganz, strecke zwar den Arm raus, mache aber auch einen Bogen um die Jungs. Sie rennen mir nach, einer hält mich an der Hose fest. Nur einhändig am Lenker und mit viel Gepäck, reisst mich das zwar aus dem Gleichgewicht, aber ich kann kontrolliert anhalten und mache meinem Unmut durch lautes Schimpfen Luft. Die Buben rennen weg. Das ist bisher die erste ungemütliche Situation mit Kindern.

Zwei Buben haben einen riesigen Fisch gefangen und wollen uns diesen verkaufen, wir lehnen dankend ab. Wenig später treffen wir nochmals auf die Dänen, die freuen sich auf Bier und Pizza in Khorog! Bald sieht man auch schon die Brücke, die nach Afghanistan führt, später folgt der Flughafen mit einer Landebahn und bald darauf wird das Verkehrsgewühl dichter. Wir finden nach etwas Suchen das Hotel Lal, das wir anvisieren wollen. Die meisten Velofahrer gehen in die Pamir Lodge. Die ist zwar und guter Treffpunkt für Gleichgesinnte und günstiger, aber etwas ausserhalb und vor allem oberhalb des Zentrums. Unsere Velos können wir in der Garage verstauen, wo sie vom angeketteten Rex bewacht werden. Nicht nur die meisten Kühe und Ziegen werden an einer meist sehr kurzen Schnur angebunden, sondern offensichtlich auch die Hunde in der Stadt. Nun wage ich es nicht so recht, ohne den Besitzer zu meinem Velo zu gehen. Der wohl russische Inhaber sprüht nicht gerade viel Freundlichkeit aus – wenn überhaupt. Das Mädel an der Rezeption aber ist sehr nett und spricht auch Englisch. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen, geduscht und einen Sack mit unseren nicht mehr so ganz wohlriechenden Klamotten zum Waschen abgegeben haben, geht es raus zum Kaffee mit Terrasse am Fluss. Philipp will eine Portion Pommes bestellen, ohne Burger. Das geht nicht – wieso auch immer. Für mich gibt es eine Tomatensuppe, ist lecker, meine Verdauung rebelliert kaum. Abends gehen wir zum viel gerühmten Inder um die Ecke, wo wir auch wieder auf Boris treffen. Er ist soweit wieder fit, so dass er morgen losfahren wird.