Schlaf war offensichtlich die richtige Medizin. Am Morgen habe ich kein Fieber mehr und fühle mich auch wesentlich besser. Zum Zmorgen gibt es Bouillon mit Hörnli. Wir verabschieden uns von Peter, der in die andere Richtung weiterfährt. Vorerst ist es das Ziel, bis zur nächsten grösseren Ortschaft zu kommen. Wir nehmen es gemütlich und fahren erst nach zehn Uhr los. Der Fluss ist an dieser Stelle fast einen Kilometer breit und wirkt eher wie ein See. Es geht flott voran, so dass wir Vomar/Rushan passieren und weiterfahren. Zuvor treffen wir einen älteren Herrn, der fragt, ob die Berge in der Schweiz denen in Tadschikistan ähnlich sind. Ob sie grün oder braun sind und, ob es im Winter Schnee hat. Wir unterhalten uns kurz und geben ihm eine Postkarte mit auf den Weg.
Die Strasse ist zwar nicht immer top, aber im Grossen und Ganzen besser als während der vergangen Tage. Auf unserer Karte ist manchmal nicht klar ersichtlich, wie stark besiedelt ein Gebiet ist, da kleine Ortschaften nicht eingezeichnet sind. Wir befinden uns im dicht besiedelten Abschnitt des Panj vor Chorog. Überall werden wir freudig von Kindern begrüsst, die zum Abklatschen die Hand rausstrecken. Es reiht sich Ortschaft an Ortschaft und so ist es nicht einfach, einen guten Platz zum biwakieren zu finden. Auf ein Homestay würden wir lieber verzichten, denn wir wollen selber kochen. Vielleicht wäre das auch in einem Homestay möglich. Ich bezweifle aber, dass ich unser Anliegen formulieren könnte, ohne unhöflich zu sein.
Wir füllen unseren Cola/Pepsi-Vorrat bei einem kleinen Stand am Strassenrand, der auch Bier im Angebot hätte, auf. Wir bleiben bei Cola, das ist Flüssigkeit, Nahrung und Medizin in einem!
Distanz: 50 km von Dehrushan Biwak nach Sokhcharv Biwak
rauf: 230 Höhenmeter
runter: 120 Höhenmeter
Temperatur: angenehm
Strasse: gut
Highlights: Schlaf hat gewirkt, es geht weiter